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Hanf, Cannabis, Haschisch, Marihuana – was ist der Unterschied?

Seit 1. April 2024 ist in Deutschland Cannabis frei erhältlich, mit bestimmten Auflagen (s.u.). Im DGE-Blog soll etwas über die Terminologie und Geschichte gebracht werden. Die Unterschiede zwischen den Bezeichnungen sind, wie der Referent (H.S.)  immer wieder feststellt, keineswegs allen Deutschen, auch vielen Ärzten nicht oder nicht genauer bekannt, während die „User“ in der Regel viel bessere, teils sogar  hervorragende Kennnisse über Details besitzen.

Zwei Definitionen aus dem Internet:

– Deutscher Hanfverband (1)

„Cannabis ist eigentlich das lateinische Wort für Hanf. In Deutschland und vielen anderen Ländern wird der Begriff Cannabis allerdings oft umfassend für Hanfpflanzen und THC*-haltige Produkte der Pflanze genutzt.

Als Marihuana oder Gras bezeichnet man die getrockneten Blüten der weiblichen Hanfpflanze. An Drüsenhaaren auf diesen Blüten sitzt das “Harz” der Pflanze, mit seinen hohen Konzentrationen von THC*, CBD** und anderen Cannabinoiden. Marihuana ist je nach Qualität, Herkunft, Anbaumethode und Trocknungsgrad üblicherweise grün bis bräunlich, teilweise auch weiß oder leicht lila.

Haschisch ist das gesammelte und meist gepresste “Harz” der Hanfpflanze. Es kann nicht nur aus den Blüten, sondern auch aus mit Harzen besetzten Blättern gewonnen werden. Je nach Qualität und Herstellungsmethode schwankt seine Farbe von hellem grau-braun bis zu mattem schwarz“.

*THC: Tetrahydrocannabinol;  **CBD: Cannabidiol, = 7,8- Dihydrocannabinol

 – Wikipedia (2)

Haschisch (arabisch ḥašīš  = Gras) bezeichnet das Harz, das aus Pflanzenteilen der weiblichen Cannabispflanze (Indischer Hanf) gewonnen wird. Es stellt einen oft zu Platten oder Blöcken gepressten Extrakt dar. Verbreitete synonyme Bezeichnungen dafür sind auch Hasch oder Shit. Einzelne Stücke der gepressten Haschischplatten werden oft „Piece“ genannt (seltener Kanten oder Ecken).

Haschisch ist ein braunes Weichharz, das in Wasser unlöslich ist und auf Platinblech rückstandslos verbrennt. Das Harz löst sich in Ethanol, Ether, Chloroform, Benzol, Benzin, Aceton und Essigester unter Bildung einer goldgelben Farbe.

Bei der Produktion von hochwertigem Haschisch finden hauptsächlich die Blütenstände der weiblichen Cannabispflanze Verwendung. Grund dafür ist, dass sie gegenüber den restlichen Pflanzenteilen wesentlich mehr Harzdrüsen mit Tetrahydrocannabinol (THC) enthalten, dem hauptsächlich rauschbewirkenden Bestandteil der Pflanze.

Wird nur das extrahierte Harz der weiblichen Pflanzen verwendet, spricht man von Haschisch. Verwendet man die harzhaltigen getrockneten Blütentrauben und blütennahen Blätter als Ganzes, wird stattdessen von Marihuana gesprochen. Die Stammpflanzen Cannabis sativa bzw. Cannabis indica und deren Hybride beinhalten die größten Mengen an Harz, das aus den Trichomen (THC-haltigen Drüsenhaaren) der Blüten und Blattkelche weiblicher Pflanzen gewonnen wird.

In Deutschland war der Besitz von Cannabisprodukten bis zum 31. März 2024 verboten. Seit dem 1. April 2024 ist der Besitz von bis zu 25 bzw. 50 Gramm (zu Hause) durch das Cannabisgesetz erlaubt.

Der Besitz – aber nicht der Konsum – von Cannabisprodukten wie Haschisch ist in Österreich verboten.

In der Schweiz ist der Besitz von bis zu 10 Gramm Cannabis für den Eigenkonsum erlaubt.

Kulturgeschichte von Hanf

Hanf ist eine Pflanzengattung der Familie der Hanfgewächse aus der Ordnung Rosales (der „Rosenartigen“). Im Jahre 1753 klassifizierte Carl von Linné in Stockholm  erstmals die Hanfsorte Cannabis sativa.  Des Weiteren  gibt es die Hanfsorten Cannabis indica und Cannabis ruderalis. Viel verwendet werden heute Hybride der ersten beiden Sorten. Die  weiblichen Pflanzen enthalten  wesentlich mehr Wirkstoffe als die männlichen Hanfpflanzen (die „Femel“ genannt werden). Die ~ 11 Gattungen weisen~170 Arten auf und sind weltweit verbreitet.

Hanf  gehört seit Jahrtausenden zu den ältesten Nutzpflanzen der Welt  und besteht aus Fasern, Samen, Blättern und Blüten. Jedem sind die auch heute nach wie vor bevorzugt eingesetzten Hanfseile geläufig, die aus den langen Fasern der Stängel hergestellt werden und in der Seefahrt, so auch von Christophorus Kolumbus bei der Entdeckung Amerikas Verwendung fanden. Sie sind einerseits gegenüber  salzhaltigem Meerwasser unempfindlich, andererseits aber verrotten sie ohne Rückstände. Hanföl aus den Samen kann man heute nach wie vor als Speiseöl kaufen, es wird auch für Kosmetika und andere Produkte verwendet. Aus den destillierten Blättern und Blüten gewinnt man ätherische Öle. Aus den getrockneten Blättern und Blüten werden das Haschisch und Marihuana hergestellt.

Cannabis wird zu mehreren Rauschmitteln verarbeitet. Zwei der am meisen bekannten sich Haschisch und Marihuana. Marihuna wird aus den getrockneten Blüten und Blättern der weiblichen Hanfpflanze verarbeitet, die „Gras“ oder „Weed“ genannt werden, zu „Joints“ gerollt und dann geraucht werden. Hingegen ist Haschisch das Harz der Cannabispflanze mit einem höheren Wirkstoffgehalt als Marihuana. Man presst es zusammen mit Pflanzenteilen und Streckmitteln zu kleinen Platten und  Blöcken, die man „Dope“ oder „Shit“ nennt, Teile davon auch auch als  „Piece“ (volksethymologisch verballhornt zu „Peace“). Die Platten und Teile sind öfters bräunlich-grün. Sie werden auch wie Marihuana meist geraucht.

Helmut Schatz

Literatur

(1) Deutscher Hanfverband: Was ist der Unterschied zwischen Hanf, Cannabis, Haschisch und Marihuana?
https://hanfverband.de/faq/was-ist-der-unterschied-zwischen-hanf-cannabis-haschisch-und-marihuana

(2) Das Erste.de, Sendung BRISANT vom 7.6.2024: Cannabis-Legalisierung: THC, CBD, Marihuana, Haschisch: Was sind die Unterschiede?
https://www.brisant.de/gesundheit/drogen/cannabis-unterschiede-176.html

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