Allgemein Arthritis/Rheuma Cannabis-Studien

CBD-Gel könnte Schmerzen bei Handarthrose lindern

Original Titel:
An open-label feasibility trial of transdermal cannabidiol for hand osteoarthritis.

Kurz & fundiert

  • Handarthrose: Schmerzen lindern mit Cannabidiol-Gel?
  • Offene Machbarkeitsstudie über 4 Wochen mit 18 Teilnehmern
  • Transdermale Behandlung mit CBD schmerzlindernd und positiv für Lebensqualität

DCP Arthrose der Hand ist eine irreversible, degenerative Erkrankung, die chronische Schmerzen verursacht und die Funktionalität stark beeinträchtigt. Eine transdermale Behandlung mit Cannabidiol kann Schmerzen lindern, die Griffstärke verbessern und positiv auf die Lebensqualität einwirken, zeigte eine offene Machbarkeitsstudie mit 15 Teilnehmern.


Arthrose der Hand ist eine irreversible, degenerative Erkrankung, die chronische Schmerzen verursacht und die Funktionalität stark beeinträchtigt. Bisherige Behandlungsoptionen können die Symptome häufig nicht ausreichend lindern. Cannabidiol (CBD) hat in präklinischen Modellen von Gelenkentzündungen analgesische (schmerzlindernde) und antiinflammatorische (entzündungshemmende) Effekte gezeigt.

Handarthrose: Schmerzen lindern mit Cannabidiol-Gel?

Eine offene (open-label) Machbarkeitsstudie setzte nun ein CBD-Gel zum Auftragen auf die Haut bei Patienten mit symptomatisch aktiver Handarthrose ein. Das transdermale CBD-Gel enthielt 4 % Cannabidiol (Gewichtsanteil) und sollte dreimal täglich über 4 Wochen auf der am stärksten schmerzenden Hand angewandt werden. Die Studienteilnehmer berichteten täglich Schmerzen anhand einer numerischen Skala von 0 – 10 (Numeric Pain Rating Scale, NPRS). Die Funktionalität der Hand wurde mithilfe einer täglichen Messung der Griffkraft mittels eines mit Bluetooth ausgerüsteten, zu drückenden Balls und einem Selbstbericht-Fragebogen erfasst. Die Wissenschaftler ermittelten darüber hinaus die Lebensqualität, Schlaf, Ängste, Steifheit und Fatigue mit Hilfe von auf dem Smartphone ausgefüllten Fragebögen. Zum Studienende bestimmten die Autoren die systemische Aufnahme von CBD anhand einer Urinalyse.

Offene Machbarkeitsstudie über 4 Wochen mit 15 Teilnehmern

Insgesamt 18 Teilnehmer wurden in die Studie aufgenommen, von denen 15 die Untersuchung zu Ende durchführten. Die Schmerzwerte waren signifikant im Zeitverlauf, verglichen zum Studienbeginn, reduziert. Dies umfasste den aktuellen Schmerz (NPRS-Differenz: -1,91 +/- 0,35; p < 0,0001), durchschnittlichen Schmerz (NPRS-Differenz: -1,92 +/- 0,35; p < 0.0001) und den stärksten Schmerz (NPRS-Differenz: -1,97 +/- 0,34; p < 0,0001). Die Griffstärke nahm signifikant in der behandelten Hand zu (p < 0,0001), spiegelte sich jedoch nicht in der selbstberichteten Funktionalität wider. Die Studie fand signifikante Verbesserungen in der Lebensqualität in Bezug zu Fatigue, Steifheit und Ängsten (alle p < 0,005). CBD und seine Stoffwechselprodukte konnten in niedrigen Konzentrationen in sämtlichen Urinproben nachgewiesen werden. Die Studie umfasste eine Auswaschphase, in der die gemessenen Verbesserungen von Schmerz und Griffstärke auf die Werte zum Studienbeginn zurückfielen.

Transdermale Behandlung mit CBD schmerzlindernd und positiv für Lebensqualität

Die Autoren schließen, dass eine transdermale Behandlung mit CBD mit Hilfe eines mehrmals täglich aufgetragenen Gels schmerzlindernd auf Handarthrose wirkt, die Griffstärke verbessert und positiv auf die Lebensqualität einwirkt. Demnach ist eine solche Intervention machbar und kann die Behandlung der Handarthrose effektiv unterstützen. Randomisiert-kontrollierte Studien müssen nun den Wirksamkeitsnachweis erbringen und das Sicherheitsprofil im Vergleich zu einer Kontrollbehandlung ermitteln.

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