Cannabis-Studien Krankheiten

CBD/THC bei Parkinson ohne Vorteile, aber mit Risiken

Original Titel:
Short-Term Cannabidiol with Δ-9-Tetrahydrocannabinol in Parkinson's Disease: A Randomized Trial

Kurz & fundiert

  • Cannabidiol (CBD) und THC (Δ-9-Tetrahydrocannabinol) bei Parkinson?
  • Randomisiert-kontrollierte Studie mit 61 Teilnehmern
  • 2 Wochen Behandlung
  • Kein Unterschied in motorischer Parkinsonsymptomatik
  • Schlaf, Denkleistung und Alltagsaktivität besser mit Placebo
  • CBD/THC bei Parkinson ohne Vorteile, aber mit Risiken

DCP Eine randomisiert-kontrollierte Studie mit 61 Parkinson-Patienten fand keine Vorteile einer CBD/THC-Behandlung über 2 Wochen im Placebovergleich, jedoch häufigere Nebenwirkungen.


Cannabis wird mittlerweile häufig bei Patienten mit der Parkinson-Erkrankung eingesetzt, obwohl kaum Daten zu Vorteilen und Risiken vorliegen. Wissenschaftler führten nun eine Studie zur Wirksamkeit und Sicherheit einer Behandlung mit Cannabidiol (CBD) und THC (Δ-9-Tetrahydrocannabinol) bei Parkinson-Patienten durch.

Cannabidiol (CBD) und THC (Δ-9-Tetrahydrocannabinol) bei Parkinson?

Die Behandlung erfolgte randomisiert mit einer Mischung mit relativ hochdosiertem CBD und niedrigem Anteil THC oder einem Placebo, um vorläufige Ergebnisse für eine längere Studie zu gewinnen. Parkinson-Patienten (≥ 20 MDS-UPDRS, motor Movement Disorder Society Unified Parkinson’s Disease Rating Scale) nahmen über 2 Wochen an der Studie teil. Die Behandlung wurde schrittweise gesteigert bis zu einer abschließenden Dosierung von 2,5 mg/kg/Tag. Vorrangig ermittelte die Studie Veränderungen im motorischen MDS-UPDRS-Wert im Vergleich zum Studienbeginn.

Randomisiert-kontrollierte Studie mit 61 Teilnehmern

Insgesamt 61 Teilnehmer wurden zufällig der täglichen Behandlung mit CBD/THC (n = 31) oder Placebo (n = 30) zugewiesen. Im Durchschnitt erhielten die Teilnehmer der CBD/THC-Gruppe eine letzte Dosis mit 191,8 mg CBD (± 48,9 mg) und 6,4 mg THC (± 1.6 mg). Der motorische MDS-UPDRS-Wert war zum Studienende in der CBD/THC-Gruppe um 4,57 Punkte (95 % Konfidenzintervall, KI: -8,11 – -1,03; p = 0,013) reduziert, in der Placebogruppe um 2,77 Punkte (95 % KI: -4,92 – -0,61; p = 0,014), ohne signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen (Differenz: -1,80; 95 % KI: -5,88 – 2,27; p = 0,379).

In verschiedenen Tests zeigte sich ein starker Placeboeffekt. Darüber hinaus fanden sich jedoch Behandlungseffekte bei Schlaf, Denkleistung und Alltagsaktivität, mit besseren Ergebnissen in der Placebogruppe. Unerwünschte Ereignisse waren im Allgemeinen mild, wurden aber häufiger in der CBD/THC-Gruppe berichtet.

CBD/THC bei Parkinson ohne Vorteile, aber mit Risiken

Die Autoren fassen zusammen, dass die kurze Studiendauer und der starke Placeboeffekt manche Interpretation der Ergebnisse einschränken. Jedoch zeigte sich insgesamt kein Vorteil der Behandlung mit CBD/THC bei Parkinson, sondern sogar womöglich Verschlechterungen in Schlaf und Denkleistung zusätzlich zu häufigeren, wenn auch milden, unerwünschten Ereignissen.

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