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Cannabis-basierte Medikamente richtig verordnen: Für wen kommen sie infrage? Eine Alternative zu Opioiden?

Angelika Hilker, niedergelassene Schmerztherapeutin aus Bochum, erklärt im Medscape-Interview, wie sich durch die Gabe von Cannabis-basierten Medikamenten auch Opioide einsparen lassen, weshalb die Verordnungsbegründung gut dokumentiert sein muss und weshalb sie dazu rät, die Verordnung vorab von den Kassen genehmigen zu lassen.

Medscape: Sie setzen seit 2017 Cannabis-basierte Medikamente ein. Welche Patienten behandeln Sie damit?

Hilker: Hauptsächlich Patienten mit neuropathischen Schmerzen und Tumorpatienten. Ich behandle auch Patienten, die medikamentös als austherapiert gelten, und alte Patienten, die sehr viele Medikamente einnehmen müssen.

Medscape: Was sind aus Ihrer Sicht die größten Vorteile von Cannabinoiden?

Hilker: Ein großer Vorteil sind die äußerst geringen Nebenwirkungen. Gerade bei Patienten, die schon viele Medikamente einnehmen müssen, ist das relevant. Cannabis-basierte Medikamente scheinen zudem kaum Abhängigkeit zu verursachen.

Cannabis-Arzneimittel können bei sorgfältig ausgewählten und überwachten Patienten mit chronischen Schmerzen zu einer klinisch relevanten Reduktion von Schmerz, Schlafstörungen, Muskelverspannungen und psychisch depressiver Symptombelastung sowie zu einer Verbesserung der Funktionsfähigkeit im Alltag führen. Und sie können dazu beitragen, die Dosis von Antidepressiva, Antikonvulsiva und Opioiden zu reduzieren bzw. diese vollständig abzusetzen.

Quelle: Medscape

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