Cannabis-Studien

Cannabidiol ohne Effekt auf gesundheitliche Lebensqualität bei HIV

Original Titel:
Limited Impact of Cannabidiol on Health-related Quality of Life of People With Long-term Controlled HIV: A Double-blind, Randomized, Controlled Trial

Kurz & fundiert

  • Cannabidiol zur Besserung der Lebensqualität bei HIV-Infektion?
  • Randomisiert-kontrollierte Studie über 16 Wochen
  • 80 Personen mit langjähriger HIV-Infektion und Viruslast unter der Nachweisgrenze
  • Kein wesentlicher Einfluss von CBD auf gesundheitsbezogene Lebensqualität

DCP Zweimal täglich eingenommenes Cannabidiol zeigte in einer randomisiert-kontrollierten Studie über 16 Wochen keinen wesentlichen Einfluss auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Menschen mit HIV und Viruslast unter der Nachweisgrenze. Jedoch konnten positive Effekte auf die körperliche Funktionalität festgestellt werden.


Menschen mit HIV haben trotz moderner Medikation nicht-detektierbarer Viruslast häufig eine eingeschränkte gesundheitsbezogene Lebensqualität. Betroffene leiden häufig unter depressiven Symptomen, Ängsten oder Schlafstörungen. Cannabidiol (CBD) kann zur Linderung solcher Symptome eingesetzt werden. Ob damit die Lebensqualität von Menschen mit HIV verbessert werden kann, untersuchte nun eine randomisiert-kontrollierte Studie.

Cannabidiol zur Besserung der Lebensqualität bei HIV-Infektion?

Studienteilnehmer erhielten randomisiert entweder ein Placebo oder CBD (1 mg/kg zweimal täglich) für 12 Wochen. Die Nachbeobachtung erfolgte anschließend für weitere 4 Wochen. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität untersuchten die Wissenschaftler zu Beginn der Studie, nach 12 Wochen sowie nach 16 Wochen mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens (36-Item Short Form Health Survey, SF-36). Primär betrachteten die Autoren zusammengefasste körperliche und psychische Scores. Sekundär wurden Unterkategorien der SF-36-Befragung analysiert.

Randomisiert-kontrollierte Studie mit 80 Personen über 16 Wochen

Insgesamt nahmen 80 Personen ohne nachweisbare HI-Viruslast an der Studie teil und wurden zufällig entweder der Behandlung mit CBD oder einem Placebo zugewiesen. Die meisten Teilnehmer (69,6 %) waren Männer, das durchschnittliche Alter betrug 56,4 Jahre. Im Mittel waren die Teilnehmer seit 18,9 Jahren mit HIV infiziert, mit der ersten anhaltenden Viruslast unter der Nachweisgrenze vor 12,2 Jahren.

Die Autoren fanden keinen Effekt von CBD auf eine der untersuchten zusammengefassten Komponenten der Lebensqualitäts-Befragung. Allerdings war in der sekundären Analyse die Einnahme von CBD mit größerer körperlicher Funktionalität nach 12 Wochen assoziiert (Regressionskoeffizient: 7,72; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,55 – 14,89; p = 0,035). Weitere signifikante Effekte von CBD wurden nicht festgestellt. Selbstberichtete unerwünschte Ereignisse unterschieden sich nicht zwischen CBD- und Placebo-Gruppe.

Kein wesentlicher Einfluss von CBD auf gesundheitsbezogene Lebensqualität

Die Autoren schließen, dass zweimal täglich eingenommenes CBD (1 mg/kg) keinen wesentlichen Einfluss auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Menschen mit HIV und Viruslast unter der Nachweisegrenze hat. Jedoch konnten positive Effekte auf die körperliche Funktionalität festgestellt werden. Weitere Studien mit Personen mit geringerer Lebensqualität zu Beginn sollten die Ergebnisse überprüfen.

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